Alex verlässt die Housesitting-Nomaden
Nach fast zwei Jahren ist mein Housesitting-Abenteuer vorbei und damit auch meine Zeit bei den Housesitting-Nomaden.
Meine Geschichte, wie ich zum Housesitting kam, was ich in dieser Zeit erlebt habe und wie es für mich jetzt weitergeht, könnt ihr hier nachlesen.
Gastbeitrag von Alexandra Schmidt

Mitgründerin und ehemalige Housesitting-Nomadin
In den letzten anderthalb Jahren habe ich als Mitbegründerin der Housesitting-Nomaden-Community Einblicke in meine Housesits in ganz Europa gegeben. Aber erst einmal der Reihe nach:
Aufgewachsen in Mecklenburg, umgeben von Haustieren aller Art, zog es mich später über Fulda und Hamburg nach Köln. Tiere haben in meinem Leben schon früh eine Rolle gespielt. Ich hatte schon immer Haustiere. Angefangen mit Katzen und einem Hund kamen später ein Zwergkaninchen, Degus, ein Graupapagei, Nymphensittiche und Wellensittiche dazu. Außerdem hatte ich viele Jahre lang verschiedene Pflegepferde, um die ich mich kümmern durfte. 8 Jahre lang gehörte das Reiten zu meinem Leben, wobei ich mich besonders um ängstliche und introvertierte Tiere kümmerte.

In meiner Kölner Wohnung hatte ich übrigens Gesellschaft von zwei wilden Eichhörnchen. Für eigene Haustiere war mein Leben aber immer zu unstet. So habe ich im Laufe der Jahre immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, zumindest zeitweise Tiere um mich zu haben.
Im Laufe der Zeit habe ich für mich entdeckt, dass der Kontakt mit achtsamen Menschen, mit Tieren und das Reisen mein Leben lebenswert machen. So bin ich 2016 zunächst für ein Auslandssemester nach Indonesien gegangen, habe dann einen Vipassana besucht und bin von dort aus im Winter 2019/20 für ein halbes Jahr mit einem Van durch Südeuropa gereist und schließlich im Sommer 2021 beim Housesitting gelandet.
Sommer 2021 – Das Housesitting-Abenteuer beginnt
Angefangen hat alles mit der Frage, ob ich wirklich eine eigene Wohnung brauche oder ob ich auch in den Wohnungen anderer Menschen leben kann, wenn diese auf Geschäftsreise oder im Urlaub sind. Nach der ersten Woche war mir klar, ich komme erstmal nicht mehr in meine Wohnung zurück, sondern ich möchte das tatsächlich zunächst bis Ende des Jahres ausprobieren. So ohne eigene Wohnung wirklich nur noch von Housesit zu Housesit ziehen.
Also verschlug es mich nach meinem ersten Housesit in einem schönen Haus in der Eifel bei Nicola und Dirk, zu meiner nächsten Housesitting-Katze Karlie. Weitere Housesits folgten und schon waren die ersten drei Monate vorbei. Und es war klar, dass ich weiter machen und jetzt würde ich das gerne im Ausland ausprobieren. Also ging es als Erstes nach Frankreich, dann an die Algarve. Anschließend ging es für mich weiter nach Gran Canaria und zu Lucie. und dann nach Dänemark. Mein Fokus hat sich vom Housesitting zum Tiersitting verschoben und führte mich innerhalb eines Jahres quer durch Europa und Deutschland.
„Wo bist du gerade?“ war die häufigste Frage meiner Kolleginnen und Kollegen. Beruflich war ich bis März 2023 als Führungskraft in einem kleinen IT-Unternehmen tätig und arbeitete virtuell mit Menschen aus ganz Europa zusammen.
Auch dort sorgte mein Lebensstil hin und wieder für Lacher, wenn zum Beispiel in der Konferenz eine Katze auf dem Bildschirm auftauchte.

Nach einem Jahr auf Reisen war es für mich Zeit wieder sesshaft zu werden und mir eine eigene Wohnung zu suchen. Ich zog von Köln nach Berlin und damit änderte sich auch meine Art des Housesittings. Wo vorher lange Housesits von mehr als 2 Wochen die Regel waren, bevorzugte ich in Berlin nur noch kurze Housesits, um die Stadt besser kennenzulernen und zur Ruhe zu kommen.
Nach knapp zwei Jahren beschloss ich, neue Wege zu gehen und das Nomadenleben hinter mir zu lassen.
Ich lebe jetzt am Stadtrand von Berlin und beschäftige mich beruflich damit, wie wir gemeinsam unsere Zukunft weiter verbessern können. Ich liebe es immer noch, zu reisen. Mittlerweile aber lieber, um längere Familienbesuche in Norwegen zu machen oder um die nähere Umgebung zu erkunden.
So bleibt mir jetzt nur noch, mich von euch, dieser tollen Community, zu verabschieden:

Das Housesitting hat mir wieder bewusst gemacht, was mir persönlich wichtig ist, wie ich arbeiten und leben möchte. Ich konnte viele bereichernde Erfahrungen sammeln und tolle Kontakte knüpfen. Ich danke Vanessa, meinen Hosts und euch, der Community, von ganzem Herzen, dass ihr Teil dieser für mich unglaublich wichtigen Reise gewesen seid.