Housesitting in 10 Schritten – So kann ein Housesit ablaufen!

Von der Suche nach Sittern oder Hosts bis hin zu Rückübergabe und dem anschließenden Feedback.
Ich habe euch hier in 10 Schritten zusammengefasst, wie ein Housesit ablaufen kann

Housesitting-Schritt 1: Die Suche

Die Suche nach passenden Sittern oder Hosts ist oftmals vergleichbar mit einer Schnitzeljagd. Eine persönliche Empfehlung, verschiedene Portale, Facebook-Gruppen oder Apps zeigen ein breites Angebot.
Eine Übersicht zu den verschiedenen Möglichkeiten stelle ich euch gerne in einem weiteren Beitrag vor. Das würde unseren Rahmen hier sprengen.
Egal, für welche Möglichkeit ihr euch entscheidet. Eines ist in jedem Fall wichtig: Seid euch absolut klar darüber, was eure eigenen Ansprüche sind und was ihr selbst anbieten könnt.
Nehmt euch auf jeden Fall etwas Zeit für eure Suche, sodass keine überstürzten Schnellschüsse entstehen.

Housesitting-Schritt 2: Die Anfrage

Ihr habt nun Sitter oder Hosts gefunden, die euch sympathisch sind?
Zeit für eine Anfrage.
Definiert in eurer Anfrage konkret, was ihr sucht und was ihr im Gegenzug erwartet.
Beschreibt euer Angebot in ein paar Worten und stellt euch vor. Ein paar Bilder geben euch die Möglichkeit, schon mal einen besseren ersten Eindruck zu hinterlassen.
Je klarer eure Anfrage ist, umso schneller kann euer Gegenüber feststellen, ob die Rahmenbedingungen stimmen.
Wenn Anfragen für euch nicht in Frage kommen, seid trotzdem höflich und wertschätzend. Immerhin haben sich die Anfragenden auch die Zeit genommen, die Anfrage für euch zu formulieren.

Housesitting-Schritt 3: Die Rahmenbedingungen

Die Anfrage liegt nun vor und ihr konntet euch schon einen kleinen Eindruck vom Gegenüber machen. Nun geht es an die Rahmenbedingungen:

  • Was sind die konkreten Aufgaben?
  • Gibt es Sonderaufgaben, die erwartet werden?
  • Um welchen Zeitraum handelt es sich?
  • Wie erfolgt die Unterbringung?
  • Was brauchen die Sittenden?
  • Worauf bestehen die Hosts?

Die harten Fakten sollten bereits vor einem Kennenlernen angesprochen werden, um mögliche KO-Kriterien direkt zu erfahren.
Vereinbart anschließend einen Termin für ein virtuelles oder persönliches Kennenlernen und plant dafür mindestens 30 Minuten ein.

Housesitting-Schritt 4: Das Kennenlernen

Ein Kennenlernen, ob persönlich oder virtuell, ist einer der wichtigsten Schritte beim Housesitting.
Beschnuppert euch gegenseitig und stellt alle Fragen, die euch auf dem Herzen brennen.
Sprecht mögliche Schwierigkeiten direkt an und geht offen mit euren Bedenken um. Das schafft Sicherheit für Hosts und Sitter.
Verschafft euch einen ersten Eindruck von den Tieren, den Räumlichkeiten und eurem Gegenüber.
Bei einem Housesit öffnen die Hosts einem weitgehend fremden Menschen die Türen in sein Zuhause, das fordert Vertrauen.

Beschränkt euch bei eurem Kennenlernen nicht. Ist für eine Partei ein zweiter Termin oder vielleicht doch ein persönliches Treffen nötig, so sprecht dies offen an und sucht gemeinsam nach einer Möglichkeit.
Besonders bei längeren Aufenthalten oder Tieren mit speziellen Bedürfnissen, zum Beispiel durch eine Krankheit, empfiehlt sich auch ein kleiner Probe-Besuch.
Dass dies finanziell und zeitlich nicht immer möglich ist, sollte allerdings auch bedacht werden.

Housesitting-Schritt 5: Sacken lassen

Gegenseitiges Vertrauen und ein gutes Bauchgefühl sind die Basis eines Housesits.
Nach eurem Kennenlernen solltet ihr euch ein paar Tage Bedenkzeit nehmen, um mit eurer Antwort auch 100% sicher sein zu können.
Nutzt diese Zeit, um ggf. weitere Rückfragen zu stellen und besprecht euch mit eurem Umfeld.
Denn sobald eine Zusage Zustande kommt, sollte diese verbindlich und zuverlässig von beiden Seiten eingehalten werden.
Alle fühlen sich sicher und wohl? Dann kann es losgehen:

Housesitting-Schritt 6: Die Vereinbarung

Ob eine mündliche Absprache, eine knappe Mail-Bestätigung oder mit einem Vertrag zur Nutzungsüberlassung – wie eure Vereinbarung aussieht, entscheiden Hosts und Sittende individuell, aber gemeinsam.
Entscheidet ihr euch für den förmlicheren Weg, so könnt ihr postalisch oder per Mail einen Vertrag zur Nutzungsüberlassung austauschen. (Neue Vorlagen euch werden gerade überarbeitet und rechtlich geprüft.)
Darin werden der vereinbarte Rahmen und etwaige Absicherungen festgehalten.

Ich selbst arbeite mit einer schriftlichen Vereinbarung zur Nutzungsüberlassung und ergänzen diese durch eine Checkliste.
Darin halten Hosts alle Anweisungen für den Housesit fest und die Sitter protokollieren Vorkommnisse während des Sits.
So entsteht ein Leitfaden, der für Übergabe und Rückübergabe eine solide Grundlage bildet.

Housesitting-Schritt 7: Die Übergabe

Endlich ist es soweit, der Housesit kommt in greifbare Nähe.
Zunächst steht die Übergabe an. Je nach Umfang des Housesits solltet ihr euch ein bis zwei Tage Zeit für diese Übergabe einplanen. Habt ihr bereits einen Probetag gemeinsam verbracht und kennt euch aus, können auch ein paar Stunden für die Übergabe ausreichen.
Beide Parteien sollten sich für die Übergabe vorbereiten.
Die Hosts bereiten Schlafplatz und Rückzugsort für die Sitter vor, kümmern sich noch einmal um den Hausputz und halten alle wichtigen Informationen für die Housesitter fest.
Die Sitter wiederum sammeln restlichen Fragen und packen alles für den täglichen Bedarf ein, was nicht von den Hosts gestellt wird.

Bei der eigentlichen Übergabe solltet ihr einmal durch das gesamte Zuhause gehen und mögliche Beschädigungen festhalten. Wird euch ein Auto zur Nutzung überlassen, empfiehlt sich auch hier eine Protokollierung von Vorschäden und Besonderheiten.
Geht gemeinsam die bekannte Gassi-Runde und sprecht über Rituale, welche die Tiere gewohnt sind.
Tauscht euch zu Notfallplänen aus und geht die Checkliste gemeinsam durch.
Zeichnet bei der Schlüsselübergabe gegenseitig ab, welche Schlüssel übergeben wurden und vereinbart direkt die Details zur Rückübergabe.

Housesitting-Schritt 8: ES IST HOUSESITTING-TIME

Nun geht die Reise los.
Während der Abwesenheit kümmern sich die Sitter um alles wie vereinbart und tauchen in den Alltag der Hosts ein.
Wenn gewünscht, gibt es regelmäßige Updates und Grüße von den geliebten Haustieren.
Das neue Zuhause auf Zeit behandeln die Sitter mit Zuneigung und Pflichtbewusstsein, sodass die Hosts beruhigt ihrer Reise nachgehen können.
Die Haustiere werden mit Kuschelstunden, Spaziergängen und gemeinsamen Spielen verwöhnt und auch die Pflege von Immobilie und Inventar gehören zum Alltag der Sitter.
Pflanzen werden gegossen und die Post abgelegt oder nach Absprache auch eingescannt.

Die Zeit vergeht meist wie im Fluge und schon steht die Rückübergabe an.

Housesitting-Schritt 9: Die Rückübergabe

Die Rückübergabe geht meist schneller als die Übergabe, nun werden bei den Vorbereitungen jedoch die Rollen getauscht.
Die Sitter kümmern sich um Hausputz, ziehen das Bett ab und leeren alle Mülleimer.
Vielleicht würden sich die Hosts freuen, wenn der Kühlschrank mit dem Lieblingsessen gefüllt ist und sie nach der langen Heimreise einfach entspannen können.
Das klärt ihr am besten im Vorfeld ab und macht den Hosts so eine kleine Freude.
Die gesammelte Post wird bereit gelegt. Ebenso die Notizen zu etwaigen Vorkommnissen.
Sollte ein Unterhaltsgeld für die Haustiere vereinbart worden sein, kann auch die Abrechnung bereits vorbereitet werden. Die Hosts dürfen ganz entspannt wieder im Zuhause ankommen und sich auf die tierischen Mitbewohner freuen.
Geht nun noch einmal alle Punkte eurer Checkliste durch, begutachtet gemeinsam das Zuhause und tauscht zuletzt auch wieder die Schlüssel inkl. Unterschrift.
Vielleicht ist ein gemeinsamer Termin nicht möglich, dann vereinbart eine Vertretung oder eine virtuelle Rückübergabe.

Housesitting-Schritt 10: Das Feedback

Die Sitter sind weitergezogen und die Hosts sind langsam aber sicher wieder in ihrem Alltag angekommen. Alle blicken auf eine spannende Zeit zurück, mit kleinen Anekdoten, schönen Erinnerungen und vielleicht auch dem einen oder andern Missgeschick.
Egal ob man sich mit einem Lächeln oder einem tiefen Seufzer an den Housesit erinnert, wichtig ist, dass man miteinander spricht. Verabredet euch für ein Abschlussgespräch oder tauscht euch per Mail zu offenen Themen und Erfahrungen aus.
Noch besser ist es, wenn ihr auch andere an euren Erfahrungen teilhaben lasst.
Vor allem Hosts können ihren Sittern mit einer persönlichen Referenz oder einer „Bewertung“ einen großen Gefallen tun. Diese Feedback-Schreiben dienen den Sittern ähnlich wie ein Arbeitszeugnis. Veröffentlicht auf ihren Profilen oder Websites können zukünftige Hosts mehr Vertrauen zu den Sittern aufbauen.
Aber auch Hosts selbst können von einer Referenz profitieren. Schreiben Sitter einen schönen Erfahrungsbericht oder ein Feedback für die Hosts, so erfahren sie nicht nur Wertschätzung. Veröffentlicht auf Portalen oder auch Facebook-Gruppen wie unserer Community wird auch das Vertrauen in die Hosts für andere Sitter gestärkt.

Nach dem Housesit ist vor dem Housesit, lasst den Spaß von vorne beginnen!