Termine und Notfälle beim Housesitting

Urlaub und Geschäftstermine während eines Housesits – geht das?
Wenn man für seine eigenen vier Wände verantwortlich ist, sind Abwesenheiten für die meisten kein großes Thema.
Aber wie verhält sich das, wenn man als Housesitting-Nomade für die Pflege von Tieren oder Pflanzen anderer Menschen verantwortlich ist?
Hier erzähle ich euch mehr dazu

Immer wieder ruft auch bei mir als Housesitting-Nomaden das Leben. Familienfeiern, Geschäftstermine oder ein paar Tage Urlaub können auch in meinem Alltag dazu führen, dass ich für einige Tage nicht vor Ort sein kann. Und auch ich bin natürlich nicht vor unplanbaren, kurzfristigen Not- und Zwischenfällen sicher. Hier findet ihr eine Übersicht, welche Gründe für Abwesenheiten ich bei meinen Housesits berücksichtige und wie ich damit umgehe.

Planbare Abwesenheiten:

Familienfeiern, Arzttermine, Team-Meeting oder eine Urlaubsreise sind oft planbar und lassen sich bereits bei der Suche nach einem Housesit berücksichtigen. Im besten Fall legt man seine Termine in eine Housesitting-Lücke zwischen zwei Sits, das ist aber nicht immer möglich. Geht es um einen Sit für nur wenige Wochen, sollte man auch den Großteil dieser Zeit vor Ort sein können, um seinen Verpflichtungen nachzukommen. Ist man allerdings mehrere Monate an einem Ort im Einsatz, lassen sich sowohl geplante als auch ungeplante Abwesenheiten nur schwer vermeiden. Entsprechend halte ich bereits in der Vereinbarung mit den Hosts fest, welche Termine geplant sind und wie mit den Abwesenheiten umgegangen wird.

Zum Beispiel konnte Alex während ihres dreimonatigen Housesits in Dänemark für ein paar Tage in den Urlaub fahren. In dieser Zeit hat ein Familienmitglied der Hosts die Versorgung von Haus und Katze übernommen. Oft lässt sich für diese kürzeren Zeiten leicht eine Ersatzbetreuung im Umfeld finden, die sich für die vereinbarte Zeit bereithält. Durch die frühzeitige Abstimmung gab es keinerlei Probleme und auch Alex konnte guten Gewissens ihre kleine Auszeit genießen.

Kürzere Termine ohne Übernachtung lassen sich noch besser mit dem Housesitting vereinbaren. Stehen die Termine mit ausstreichend Vorlauf fest, kann man sich direkt in der Nähe des Termins einen passenden Hosuesit suchen. An kurze Abwesenheiten bis zu 4 Stunden sind die meisten Tiere gewöhnt und können alleine bleiben. Dank dieser Möglichkeit konnte ich trotz mehrerer wichtiger Termine in Oberfranken dennoch einen Housesit annehmen. Mit einer maximalen Entfernung von einer Stunde Fahrzeit haben sich die bestehenden Termine gut in den Housesitting-Alltag eingefügt.

Tipp aus der Praxis: Bei meiner Jahresplanung berücksichtige ich bereits feste Zeit-Slots, in die ich bewusst viele Termine an einem Ort lege. Besonders praktisch ist es, wenn Ärzte und enge Familie nahe beieinander liegen. Übliche Termine, die wohl jeder kennt, lassen sich so räumlich und zeitlich gut bündeln.

Ungeplante Abwesenheiten

Besonders unvorhergesehene Ereignisse können uns alle aus der Bahn werfen. Ein Zwischenfall im Umfeld, Krankheit oder unerwartete berufliche Termine ziehen besonders beim Housesitting großen Organisationsaufwand mit sich. Daher empfiehlt sich Vorsorgen und Absichern.

Die beste Möglichkeit auf Seiten der Housesitter, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, ist ein geteilter Housesit. Die Aufgaben und Verantwortung mit Freunden, der Familie oder dem/der Partner:in zu teilen, bringt automatisch eine gute Vertretung mit sich. Zumindest für kurze Notfälle kann man sich gegenseitig den Rücken freihalten und hat auch vor Ort eine tolle gemeinsame Zeit.

In der Praxis ist das für mich nicht immer möglich, denn ich reise meist alleine und bringe meine Vertretung nicht direkt mit. Daher bespreche ich mit meinen Hosts bereits frühzeitig, welchen Notfallplan es gibt und halten das auch in der Housesitting-Vereinbarung fest.
Eine gute Vorbereitung ist eine Telefonliste mit Notfallkontakten, die für kurze Zeit die Verpflegung der Tiere übernehmen können. Ein Kennenlernen mit den Nachbarn, welche die Pflanzenpflege übernehmen können oder sogar einen Plan, um die Tiere bei Terminen mitzunehmen.

Aus der Praxis kann ich inzwischen ein Lied von unvorhersehbaren Abwesenheiten singen. Durch einen unerwarteten Jobwechsel mitten in einem Housesit mit zwei Tieren konnte ich bereits einige Erfahrungen sammeln. Für das einwöchige Onboarding in knapp 500 km Entfernung hatte ich nur für den Hund eine Vertretung im Umfeld der Hosts gefunden.
Die Lösung: der Kater kam mit zum Onboarding und sogar mit ins Büro. Das geht natürlich nur in Rücksprache mit den Besitzern und bringt auch einigen Vorbereitungsaufwand mit sich.
Dass nicht alle Termine mit Tier im Schlepptau möglich sind, sollte man dabei nicht vergessen.

Ein Blick in die Realität: Nicht alle Hosts haben im Umfeld, welches eine Vertretung bereithält. Außerdem ist für einige Hosts eine anderweitige Vertretung auch keine Option, da in ihren Augen genau dafür die Housesitter da sind. Allerdings sollte man vor allem unvorhergesehene Vorfälle im Hinterkopf behalten. Familiäre Notfälle oder Krankheiten können auch bei kurzen Housesits anfallen und geschehen meist von heute auf morgen. So schnell eine Vertretung oder einen Platz in einer Tierpension für die Schützlinge zu finden, ist größtenteils schwierig. Im schlimmsten Fall droht daher auch dem Host ein überstürzter Reiseabbruch.
Daher gilt: Lieber eine Vertretung bereithalten und nicht darauf zurückgreifen müssen, als andersherum.