Vollzeit-Reisen und ein Traumjob in Festanstellung, das geht!

Ihr wollt wissen, wie ich mein Leben als digitale Hosuesitting-Nomadin finanziere?
In diesem Blogbeitrag erzähle ich euch nicht nur, wie ich meine Brötchen verdiene. Auch mein Weg bis dahin wird eine wichtige Rolle spielen

Ich werde immer wieder gefragt, ob und wie ich mit Housesitting mein Geld verdiene. Um ehrlich zu sein, tue ich das nicht. Die meisten gehen einfach davon aus, dass ich Housesitte, um mir mein Leben als digitale Nomadin finanzieren zu können. Nicht nur, dass ich für Housesits keine Gebühr verlange, ich habe tatsächlich einen ganz „normalen“ Job. Im Mobile-Office kann ich meine Aufgaben europaweit ausführen und mein Arbeitgeber unterstützt mich darin. Wie ihr euch vorstellen könnt, war mein Weg dahin alles andere als einfach.

Mein Traumjob in der Eventbranche

Für mich war es ein großes Glück, eine feste und stabile Remote-Anstellung in der Branche bekommen zu haben, für die ich schon so lange brenne. Ich arbeite als Projektmanagerin für Venue-Sourcing in einer internationalen Agentur für Live-Kommunikation, dazu gehört besonders auch Eventmanagement.
Der klassische Eventmanagement-Job ist bei den meisten wohl bekannter und in diesem Bereich habe ich auch selbst lange und gerne gearbeitet. Schon in der Schule war die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau mein großer Wunsch. Jedoch konnte ich der benötigte Spontanität einer Eventmanagerin mit meinem neuen Wunsch nach einem ortsunabhängigen Leben nicht mehr gerecht werden. So habe ich für mich ein Aufgabengebiet im Eventbereich entdeckt, dass mich noch mehr begeistert und zu meinem Lebensstil passt – das Venue-Sourcing.

Doch wie sieht mein Arbeitsalltag eigentlich aus?

Zusammen mit meiner Kollegin finde ich die perfekten Orte und richtigen Locations für die Events unserer Kunden. Um diese Aufgabe guten Gewissens leisten zu können, sind wir auch gelegentlich unterwegs. Wir nutzen jede Möglichkeit, verschiedene Hotels zu besichtigen und potenzielle Destinationen in verschiedenen Ländern zu erkunden. Wie ihr euch schon denken könnt, lässt sich das besonders gut mit meinem Leben als Housesitting-Nomadin verbinden. Ich lebe über das Jahr verteilt an verschiedenen Orten, mit wunderschönen Hotels und tollen Locations in der direkten Umgebung. So kann ich in meinem Alltag immer wieder Hotels in neuen Regionen besichtigen und für unsere Kunden prüfen.

Eine echte Win-Win-Situation!

Ein kurzer Exkurs zum Thema Fam-Trips

Neben selbst organiserten Besichtigungen werden wir auch immer wieder zu sogenannten familiarization Trips, kurz Famtrips eingeladen. Auf Instagram seht ihr mich daher gelegentlich auch in schicken Hotels und tollen Reiseregionen. Dorthin werden wir eingeladen, damit wir uns mit allen Vorzügen und auch eventspezifischen Besonderheiten der Destination und Venue vertraut machen können. Das ist natürlich ein seltenes Highlight in meinem Arbeitsalltag.
Ihr könnt euch vorstellen, dass sich unsere Gastgeber im Rahmen solcher Trips nur von der besten Seite zeigen. Wir werden meist sehr verwöhnt. Dennoch steht die Arbeit, das Kennenlernen der Destination und das Networking mit unseren Partnern im Fokus. So können wir besser einschätzen, für welche Veranstaltung die jeweilige Location geeignet ist. Später helfen unsere Kontakte den Kollegen dann, in der von uns gebuchten Location, das perfekte Event zu veranstalten.

Natürlich besteht mein Arbeitsalltag hauptsächlich aus Schreibtisch-Arbeit. Der Vergleich von verschiedenen Möglichkeiten, Angebotsprüfung, Vertragsverhandlungen und viel Kundenkommunikation sind die Grundlage meines Jobs.

Mein Weg zum Status Quo

Während ich das hier mit euch teile, bin ich noch immer ungläubig und glücklich. Tatsächlich einen Remote-Job für mich zu finden, der mehr als nur Mittel zum Zweck ist, war lange nur ein Traum. Mein steiniger Weg hat sich gelohnt, auch wenn ich in den letzten drei Jahren immer wieder dafür kämpfen musste.

Schon vor dem Corona-Ausbruch habe ich mit meinem damaligen Arbeitgeber einen Weg gesucht, zumindest teilweise Remote arbeiten zu können. Zwischen Office- und Remote-Phasen oder zusätzlichen Urlaubstagen gegen Gehaltsverringerung, wurden viele Möglichkeiten besprochen. Letztendlich sind wir aber zu keiner Einigung gekommen und so hat die Jobsuche für mich begonnen. Da ich aus meinem Blickwinkel die meiste Arbeit ja eh an einem PC erledige, habe ich kein Problem darin vermutet, dies einfach aus dem Mobile-Office zu tun.
Ihr ahnt es schon, ich hatte mich gewaltig verschätzt, wie wenig Arbeitgeber für reine Homeoffice-Anstellungen offen waren. Ein wenig später stand dann auch schon die Pandemie vor der Türe. Kurz gesagt, mit Kurzarbeit und Homeoffice-Pflicht bin ich gut durch die Pandemie gekommen. So konnte ich mein ortsunabhängiges Leben zumindest bedingt beginnen. Auch wenn es nur eine Möglichkeit auf Zeit war, wurde ich darin bestätigt, auch langfristig auf diese Art arbeiten und leben zu wollen. Also habe ich weiterhin nach Lösungswegen gesucht und eine Weiterbildung im Social-Media-Bereich gemacht. Als es um die Pandemie ruhiger wurde und die Arbeit zurück ins Büro verlagert werden sollte, war es Zeit für meine Kündigung und die Jobsuche ging wieder von vorne los. Einen Saisonjob, einen kurzen Exkurs in eine Social-Media-Agentur und über 150 Bewerbungen später war ich kurz davor aufzugeben. Ich habe nicht mehr daran geglaubt, einen Remote-Job in Anstellung zu finden, der mein Lebensmodell unterstützt. Eine reine Selbständigkeit stand immer wieder im Raum, fühlte sich aber bis heute nicht richtig an.

Happy End und nur der Anfang!

Wie es oft im Leben ist, kam der große Hauptgewinn, als ich nicht mehr damit rechnete. Ich habe eine Aufgabe, die mich erfüllt und einen Arbeitgeber, der mein sicherer Hafen in meinem unruhigen Leben ist. Tolle Kollegen, die mich trotz digitaler Zusammenarbeit mit ihrer Art inspirieren und mit ihrer Leidenschaft motivieren. Eine Vorgesetzte, die meinen ungewöhnlichen Lebensweg nicht nur akzeptiert, sondern sogar unterstützt. Bereits vom ersten Tag an, als ich mit Housesitting-Kater Louie im Schlepptau zum Onboarding im Büro stand, wurden wir mit offenen Armen empfangen.
Ich bin angekommen! Angekommen in einem Arbeitsumfeld, in dem ich alt werden möchte, mit einer Aufgabe, die von meinem Lebensstil profitiert und einer Sicherheit, die mir die Kraft für meinen Lebensstil gibt.

Warum ich diese Geschichte mit euch teile? Vielleicht weil ich so unfassbar glücklich über den Weg bin, den ich für mich gefunden habe. Aber auch, um euch Mut zu machen. Denn aus tiefer Überzeugung weiß ich inzwischen, dass es immer einen Weg gibt. Auch wenn es schwer erscheint oder fast unmöglich, es gibt einen Weg, man muss ihn nur finden.

Im nächsten Blogbeitrag, findet ihr einige Möglichkeiten und Ideen, wie ihr zunächst in kleinen Schritten das Reisen und das Housesitting in euer Leben integrieren könnt.

Habt ihr jetzt schon Fragen dazu? Schreibt mir gerne eine Mail.