Endlich alleine Reisen durch Housesitting
Ihr wolltet schon immer mal alleine auf Reisen gehen, aber irgendwie habt ihr im letzten Moment doch nicht den Mut dazu gefunden?
Allein zu reisen hat Vor- und Nachteile, aber vor allem Housesitting erleichtert den Schritt zur ersten Solo-Reise. Warum das so ist, erzähle ich euch in diesem Blogartikel…
Vor meiner ersten Reise allein habe ich mir viele Gedanken gemacht: Kann ich mich alleine motivieren, auf Reisen aktiv zu sein? Bin ich sicher, wenn ich alleine reise? Wenn Hürden auftauchen, z.B. sprachliche, muss ich diese alleine meistern. Was ist, wenn ich mich einsam fühle? Wenn Heimweh aufkommt oder ich mit unvorhersehbaren Ereignissen konfrontiert werde?
Wenn euch das bekannt vorkommt, dann kann euch das Housesitting helfen, diese erste Hürde zu überwinden.
Alleine auf Riesen, wie motiviere ich mich?
Dass man sich erst daran gewöhnen muss, alleine unterwegs zu sein, gebe ich gerne zu. Das ist mir auch so gegangen und nicht jeder findet auf Dauer gefallen an dieser Art zu reisen.
Am Anfang kann es viel Überwindung kosten, sich allein in ein Restaurant zu setzen, anstatt bequem beim Lieferservice zu bestellen. Auch die Hürde, allein auf Erkundungstour zu gehen oder regionale Veranstaltungen zu besuchen, kann größer sein. Bei meiner ersten Solo-Reise bin ich eher in meiner sicheren und bereits erkundeten Umgebung geblieben.
Durch das Housesitting habe ich je nach Aufwand bereits gewisse Programmpunkte im Alltag vorgegeben. Ich muss aufstehen, mich mit meinen Aufgaben auseinandersetzen und dadurch z.B. auch mit den Nachbarn in Kontakt treten.
Außerdem nehme ich mir gerne die Zeit, mir bei der Übergabe die Gegend zeigen zu lassen und bekomme dann oft eine große Liste mit Geheimtipps für die Region.
Das erleichtert mir den Einstieg, denn ich muss nur noch losgehen und die Reisetipps umsetzen.
Übrigens wurde ich sogar schon mehrfach von den Nachbarn zum Mitkommen auf einen Ausflug eingeladen. Das bringt mich schon zum nächsten Punkt auf der Sorgenliste.
Einsamkeit und Heimweh, was hilft mir?
Diesen Aspekt möchte ich mit einer gewagten These beginnen – ein bisschen Einsamkeit oder auch Heimweh gehört zum Alleinreisen dazu.
Trotzdem ist das Housesitting gerade in diesem Punkt eine sehr große Hilfe. Durch die Tiere, auf die ich bei meinen Housesits sehr oft aufpasse, habe ich nie das Gefühl allein zu sein. Aber nicht nur die Tiere an sich sind meine Gesellschaft. Denn zum Beispiel durch einen Hund kommt man beim Gassi gehen sehr schnell mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch. Oft ist es übrigens auch so, dass das Umfeld aus Nachbarn und Familie der Gastgeber sehr bemüht ist, uns Sitter zu integrieren. Denn als Housesitter ist man nicht anonym an unpersönlichen Orten unterwegs. Man taucht kopfüber in das Leben des Gastgebers ein.
Sicherheitsnetz für Alleinreisende
Sicherheit ist wahrscheinlich die größte Sorge Alleinreisender, insbesondere von Frauen.
Ihr denkt jetzt wahrscheinlich – Ja, und dann geht sie auch noch zu fremden Leuten nach Hause, zum Housesitting! Ob das besser ist?
Ich kann natürlich nur aus meiner Sicht und Erfahrung berichten, aber mir hat das Housesitting tatsächlich sehr viel Sicherheit gegeben.
Zum einen habe ich mich bei der Auswahl meiner Housesits sehr auf meine Intuition verlassen und so viele Kennenlerntreffen gemacht, bis ich mir wirklich sicher war. Wenn dann der Housesit gestartet hat, stehe ich in regelmäßigem Austausch mit den Hosts, denn sie wollen wissen, wie es ihren Tieren geht. Wenn ich mich nicht melde, gehen auch bei den Hosts schnell die Alarmglocken an. Oft soll das Umfeld der Hosts als Notfallplan für die Tiere dienen. Damit werden sie automatisch auch zu einem Sicherheitsnetz für mich.
Aber auch die tierische Unterstützung gibt mir Sicherheit, denn gerade in Begleitung eines Hundes fühle ich mich bewacht und beschützt.
Durch das Teilen meines Aufenthaltsortes und die regelmäßigen Kontakt zu meinen Lieben ergänze ich meine Safety-Punkte. Housesits vereinbare ich grundsätzlich vertraglich und mit meinem Camper habe ich immer eine Backup-Lösung dabei. So fühle ich mich sicher.
Wie geht es nach dem ersten Solo-Trip weiter?
Bis hierhin rate ich euch, Housesitting als ersten Schritt zum alleine Reisen zu nutzen. Aber wie geht es nach dem ersten Solo-Housesit weiter?
Nach meiner Erfahrung kann man bereits nach ein bis zwei Wochen feststellen, ob man wirklich Freude am Soloreisen findet. Sollte euch das Feuer gepackt haben, so wie mich, dann wünsche ich euch viele weitere tolle Reisen. Wenn ihr euch noch unsicher seid, dann testet euch einfach weiter aus. Ob mit einem weiteren Housesit, einem Pauschalurlaub, einem Roadtrip oder einer Gruppenreise, um schneller mit Mitreisenden ins Gespräch zu kommen.
Als Entscheidungshilfe habe ich euch jetzt noch meine Vor- und Nachteile zum Thema alleine Reisen zusammengefasst.
Vorteile
- Unabhängigkeit
- keine Kompromisse bei der Reiseplanung
- schnellerer Anschluss zu Locals
- Selbstfindung
- mehr Flexibilität
- Restplätze für Einzelpersonen in Restaurants und bei Events
- Erfahrungen sammeln
- Selbstvertrauen aufbauen
Nachteile
- Einsamkeit und Heimweh kann aufkommen
- Sicherheitsgefühl kann geringer sein
- man kann die Erlebnisse nicht immer mit jemandem Teilen
- innerer Schweinehund
- man trägt alleine alle Verantwortung