Besser wohnen: Für wen ist Housesitting als Wohnform geeignet?

Wohnungsnot, Landflucht und alternative Wohnformen wie Tiny-House und co. Es gibt immer mehr Möglichkeiten, wenn es um das Thema Wohnen geht. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, in urbanen Städten bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Habt ihr schon einmal über Housesitting als Wohnform nachgedacht? Ich habe das Thema hier für euch etwas beleuchtet

Wie kriegen wir unser Wohnproblem in den Griff?

Besser! So? – RTL


Ich selbst hatte mich schon vor dem Housesitting für ein Leben auf Reisen, einen Alltag unterwegs, entschieden. Deshalb hat mich die Frage der RTL-Sendung länger beschäftigt, als ich dachte.

Housesitting: Angebot und Nachfrage

Seit fast zwei Jahren lebe ich schon als Housesitter. Schon jetzt kann ich nicht alle Anfragen, die ich bekomme, in meiner Jahresplanung unterbringen. Es ist also durchaus möglich, das ganze Jahr über Housesitter zu sein. Auf einem anderen Blatt steht, ob die Housesits dann immer perfekt passen, zeitlich oder auch von der Lage her. Denn wenn man darauf angewiesen ist, von Housesit zu Housesit zu ziehen, muss man auch öfters längere Anfahrtswege in Kauf nehmen, höhere Fahrtkosten und vor allem auch Zeiten oder Aufgaben, die nicht 100%ig mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen. Und selbst dann liegen in der Regel 2-10 Tage zwischen einem Housesit und dem nächsten.

Housesitting als Wohnform in der eigenen Stadt.

Kann Housesitting als Wohnform auch für Menschen funktionieren, die nicht das Privileg eines ortsunabhängigen Lebens haben? Wenn ihr in eurem sozialen Umfeld bleiben und eure Hobbys weiterhin ausüben möchtet? Und vor allem euer Arbeitsplatz nicht zu vergessen!

Bleibt also Housesitting in der eigenen Stadt oder der eigenen Region. Macht euch zuerst Gedanken darüber, in welchem Umkreis Housesitting für euch machbar wäre. Habt ihr zum Beispiel ein Auto und seid auch bereit, einen gewissen Arbeitsweg auf euch zu nehmen? Dann kommt vielleicht auch eine ländlichere Region und das Umland von Städten in Frage.

Grundsätzlich bleibt aber vor allem das Housesitting in den Großstädten. Aufgrund der dichten Besiedlung gibt es hier gehäuft Housesits. Vor allem mit dem Deutschland-Ticket und dem gut ausgebauten Nahverkehr in den Metropolen kann man hier gut zwischen den Sehenswürdigkeiten und dem eigenen Alltag pendeln.


Housesitting – die Wohnform für Menschen mit leichtem Gepäck.

Wir haben also geklärt, dass es grundsätzlich möglich ist, als Housesitter zu wohnen. Aber für wen ist „Housesitting als Wohnform“ geeignet?

  • Studenten
  • Senioren
  • Alleinstehende und Paare
  • Minimalisten
  • Reisende / Digitale Nomaden

Zusammengefasst handelt es sich also um Personen, die in ihrem eigenen Leben noch nicht oder nicht mehr viel Verantwortung für andere tragen. Denn beim Housesitting geht es ja meistens auch darum, Verantwortung für die Haustiere der Gastgeber zu übernehmen. Wenn man selbst Tiere oder Kinder hat, schränkt das die Auswahl der Housesitter stark ein.

Um den Reise-Aufwand für die Housesitter gering zu halten, empfiehlt es sich auch, mit leichtem Gepäck von Housesit zu Housesit zu ziehen. Außerdem hilft es sehr, wenn man wenig persönliche Dinge um sich herum braucht und sich auch in fremden Häusern schnell wohlfühlen kann.


Best Practice: Housesitting als Wohnform mit Rückzugsort

Um den Stress und den Druck aus dem Leben als Housesitter zu nehmen, ist es außerdem empfehlenswert, sich eine Homebase zuzulegen. Also einen Ort, an den man zurückkehren kann, wenn man gerade keinen passenden Housesit hat. Das kann zum Beispiel ein Zimmer in einer WG oder bei Familie und Freunden sein. Wenn ihr sowieso eine eigene Wohnung habt, die ihr nicht aufgeben wollt, ist das auch eine gute Möglichkeit. Dann könnt ihr diese Wohnung für die Zeit des Housesittings ganz oder teilweise untervermieten. Mit dem richtigen Budget könnt ihr euch auch eine zentral gelegene Lagerbox zulegen und für die Überbrückungszeiten z.B. ein Airbnb mieten.

Fazit: Alternative Wohnform Housesitting

Da ich als Housesitterin oft in verschiedenen tollen Häusern wohne, sind meine Ansprüche an meine eigene Homebase und vor allem an deren Größe stark gesunken. Man ist ja sowieso nur selten dort. Daher ist Housesitting mindestens eine super Ergänzung.

Zum Beispiel ist Housesitting eine tolle Abwechslung, wenn die eigenen Bedürfnisse nicht immer mit der Wohnsituation übereinstimmen. Braucht man zum Beispiel gerade viel Ruhe für die Prüfungsvorbereitung und in der WG ist immer Party – sucht man sich einen ruhigen Housesit.

Darf man zu Hause keine Haustiere halten und vermisst das sehr – auch hier ist Housesitting die perfekte Lösung.

Auch wenn ihr auf Langzeitreise seid und z.B. Vanlife macht, ist Housesitting eine super Ergänzung. So habt ihr immer einen festen Platz inklusive Versorgungsmöglichkeiten.


Wenn man flexibel, genügsam, zuverlässig und tierlieb ist, ist Housesitting durchaus eine Wohnmöglichkeit. Es ist jedoch mit einem gewissen Organisationsaufwand verbunden. Euer Sicherheitsbedürfnis solltet ihr zusätzlich abdecken, z.B. durch eine Homebase. Man darf aber nie vergessen, dass Housesitting auch immer eine Verantwortung und Verpflichtung ist, die man eingeht.