Mit dem Housesitting-Mobil auf Roadtrip durch Deutschland und Europa

Housesitting quer durch Deutschland und Europa, das ist meine Passion. Dafür ziehe ich von einem fremden Zuhause zum nächsten, um dort zu sitten. Dabei habe ich auch mein eigenes kleines Stück Heimat auf Rädern dabei. Minicamper, Transportfahrzeug für all mein Gepäck und ein Schreibtisch auf vier Rädern – ein echter Allrounder.

Als Housesitterin braucht mein Minicamper aber noch mehr Funktionen. Von der Idee bis zum ersten Einsatz meines Housesitting-Mobil nehme ich euch in diesem Blogbeitrag mit

Kein Housesitting-Einsatz ist unerreichbar!

Als ich mit dem Housesitting anfing, habe ich für mich schnell festgestellt, dass ein eigenes Auto für die Housesitting-Einsätze ein großer Vorteil ist. Besonders, wenn man wie ich hauptsächlich in Deutschland und Europa unterwegs ist. Viele Angebote zum Housesitting liegen nämlich außerhalb des öffentlichen Verkehrsnetzes auf dem Land. Natürlich ist Housesitting auch ohne Auto möglich. Manchmal bekommt man sogar ein Auto oder ein Fahrrad von den Gastgebern zur Verfügung gestellt. Trotzdem habe ich mich für den Luxus eines eigenen Autos entschieden, um bei der Auswahl meiner Gastgeber so frei wie möglich zu sein. Ein „normales“ Auto kam für mich jedoch nicht in Frage, denn bei einer solchen Anschaffung muss alles passen.

Raumwunder: Housesitting-Mobil

Was sollte also mein persönliches Housesitting-Mobil alles mitbringen?

  • Damit es auf jeden Parkplatz meiner Gastgeber passt, darf es nicht zu groß sein. (unter 2 m Höhe und 5 m Länge)
  • Um auch in Städten fahren zu können, kein alter Diesel, mindestens Euro 5
  • Mein gesamtes Gepäck inkl. Faltrad muss sicher verstaut werden können.
  • Ein Schlafplatz für zwei um für die Übergabezeiten und zum Überbrücken zwischen zwei Housesits.
  • Ein Platz zum Arbeiten darf natürlich auch nicht fehlen
  • Last but not least muss Platz für eine Tiertransportbox sein.

Alles zusammen genommen war also schnell klar, dass nur ein Hochdach-Kombi in Frage kommt.
6 Monate suche später habe ich meinen Nissan NV 200 in 300 km entdeckt und nach einer ersten Probefahrt direkt gekauft. Als ehemaliger Lieferwagen und Handwerker-Fahrzeug stand damit die größte Aufgabe aber erst noch bevor. Der Umbau.

DIY Projekt Minicamper und Housesitting-Mobil

Meine nächsten Arbeitsschritte auf einen Blick:

  • Gepäck und Fahrzeug vermessen
  • Möbelbau um das Gepäck herum planen
  • Entrosten des Fahrzeugs
  • Dämmen und Filzen des Fahrzeugs
  • Fenster werden eingesetzt
  • Mobiliar bauen und montieren
  • Matratzen und Vorhänge nähen lassen
  • der letzte Schliff, Campingausrüstung und Accessories

Diese Liste hört sich nicht so umfangreich an, wie es am Ende war. Denn für all diese Schritte habe ich über sechs Monate gebraucht.

Camper Ausbau beim Housesitting

Der Grund dafür war aber auch, dass ich einige Aufgaben nicht selbst übernehmen konnte. Außerdem musste zum Beispiel der ganze Möbelbau in der Zeit stattfinden, in der ich schon auf verschiedenen Housesits unterwegs war. Es gab also keine überdachte Werkstatt und festen Strom. Dafür konnte ich den Hinterhof meines Housesits nutzen. Mit täglichen Besuchen im Baumarkt, um Werkzeug auszuleihen, viel Improvisation und vielen sonnigen Tagen hat es dann doch geklappt.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen: Ich habe so etwas noch nie gemacht.

Ich habe zwar in meinem früheren Camper ganzjährig gewohnt, aber dieser war direkt vom Hersteller ausgestattet und schlüsselfertig. Meine Erfahrung hat mir trotzdem geholfen zu entscheiden, worauf ich in meinem Housesitting-Mobil verzichten kann und was mir wichtig ist.

Tinycamper – Praktisch, Multifunktional und für jeden Housesit geeignet

Am Ende hat es dann aber doch noch geklappt. Meine Kleider und mein Gepäck sind jetzt in Holzkisten verstaut. Diese dienen sowohl im Housesitting-Mobil als auch bei meinen Housesits als Schrankersatz. Mit einem Tuch darüber sind meine Sachen sogar vor Tierhaaren geschützt. Für meine Gastgeber ist es auch entspannter, denn sie müssen mir nur einen Platz für die Kisten bereitstellen und keinen Platz in ihrem Schrank freimachen. Die tierischen Schützlinge haben übrigens auch ihren Spaß mit den Kisten, wie man auf dem Foto sehen kann. Mit diesem System habe ich es geschafft, meine Sachen in kurzer Zeit ein- und auch wieder auszupacken. Mein Faltrad hat Platz im Flur zwischen Bett und Sekretär und auf dem Beifahrersitz kann eine Tiertransportbox befestigt werden.

Molly – mein Housesitting-Mobil

Eine Taufe gab es natürlich auch. Mein Housesittingmobil wurde auf den Namen „Molly“ getauft. Bei meinen Housesits ist sie zu meiner treuen Begleiterin geworden und auch die eine oder andere Reise zwischen zwei Housesits ist mit ihr schon geplant. So ist zum Beispiel zwischen dem Housesit in der Lüneburger Heide und meinem nächsten Einsatz am Steinhuder Meer ein Solwenien-Roadtrip geplant. Auf diese Art und Weise habe ich ein bisschen von meinem Vanlife-Leben mit in mein Housesitting-Leben genommen. Und wenn wir mal in eine größere Stadt fahren, in der ich kein eigenes Auto brauche, kann meine Molly eine Pause machen und ist sicher geparkt. Von meinen zwei Reiseleben habe ich also das beste vereint.